Ein Stück des B(S)H-WRITERS’ROOM 2021

GESTERN(HEUTE)MORGEN ist die erste Stückentwicklung, die im B(S)H-WRITERS’ROOM entstanden ist. 2021 mit Julia-Huda Nahas, Emel Aydoğdu, Bernice Lysania Ekoula Akouala, Rosina Kaleab, Fatima Remli, Sarah Claire Wray

Zum Stück

Gestern-Heute-Morgen. Mehr braucht man nicht. Mehr darf man nicht. Mehr will man nicht. Zumindest nicht in der Welt, in der ICH bisher gelebt hat. Doch irgendetwas stimmt nicht in dieser Welt. In dieser Welt, in der alles heil erscheint. Die Menschen fürchten sich. Wovor? Daran erinnert sich niemand so richtig. Geschichten werden in dieser Welt generell nur selten erzählt und gelacht wird so gut wie nie. Nicht weil die Menschen nicht gerne lachen. Aber sie haben Angst. Und wieso sollten Menschen überhaupt erinnern, wenn ihre Realität doch perfekt ist? Absolut heil?

In dieser Welt ist unser ICH eine Anomalie. Nicht vorgesehen in dem heilen Gefüge. ICH liebt Geschichten, Gefühle und Gelächter. Vor allem möchte ICH verstehen. Warum ICH erinnert, was Erinnerung überhaupt ist, und weshalb es niemand tut. ICH beginnt den eigenen Gefühlen zu folgen und gibt sich der gefährlichsten Sache hin, die es in ICHs Welt gibt: dem Lachen.

Angekommen in einer neuen Realität wird ICH mit den Facetten der eigenen Aktion konfrontiert und muss sich einer Utopie stellen, die noch kein ICH zuvor erreicht hat. Eine Welt, in der es viele Gestern aber kein Zurück gibt, und in der Morgen gleich schon Heute sein kann.

 

Besetzung 

Barış Ar

Schauspiel

Mehr über Barış

Baris Ar wurde in Düsseldorf geboren und ist dort aufgewachsen. 2009 absolvierte er sein Studium an der Schauspielschule der Keller in Köln. Während seiner Ausbildung durfte er u.a. unter der Regie von Konstanze Lauterbach am Düsseldorfer Schauspielhaus arbeiten. Weitere Engagements führten ihn an die Wuppertaler Bühnen, das Hessische Staatstheater Wiesbaden und an das Stadttheater Hagen, wo er bei zahlreichen Produktionen mitwirkte. Neben seiner Arbeit am Theater steht Baris Ar als Filmschauspieler für Fernseh- und Kinoproduktionen vor der Kamera – unter anderem für den Film „Oray“, der auf der Berlinale 2019 mit dem BEST FIRST FEATURE AWARD ausgezeichnet wurde. Zuletzt ist Baris Ar für die Produktion „W183 – Inside Westend“ von Adewale Teodros Adebisi zurück nach Wiesbaden ans Hessische Staatstheater gekommen. Neben der Schauspielerei fotografiert er auch leidenschaftlich gern und beschäftigt sich mit Foto- und Videokunst.

Karmela Shako

Schauspiel

Mehr über Karmela

Karmela Shako zog im Alter von acht Monaten mit ihren Eltern nach Saint-Denis in den Norden von Paris – und mit elf Jahren mit ihrer Familie nach Köln. Sie begann ihre TV- und Filmkarriere in der ZDF-Politserie „Braun“. Seither spielte sie in diversen TV-Formaten mit, u.a. „Soko Stuttgart“, „Rote Rosen“ und „UNTER FREUNDEN STIRBT MAN NICHT“ neben Heiner Lauterbach, Iris Berben und Adele Neuhauser. 2020 war sie in ihrer ersten internationalen Rolle als französisch sprechende Kunstkuratorin im Kinofilm „Jackie en Oopjen“ zu sehen. Auf der Bühne ist sie regelmäßig zu Gast, u.a. am Theaterhaus Stuttgart und an der Oper Halle, wo sie 2018/2019 in Giacomo Meyerbeer’s Grand Opéra „L’Africaine“ mitspielte – inszeniert von ihrem Ehemann Lionel Somé, einem burkinischen Filmemacher aus der Christoph-Schlingensief-Familie. Als Aktivistin unterstützt sie soziale Projekte und Initiativen gegen Diskriminierung, Rassismus, Homophobie und Islamfeindlichkeitkongo – u.a. bei den Initiativen N-Wort stoppen, BLACK WOMXN MATTER & BLACK SISTERHOOD NRW. Sie gründete zusammen mit einer Gruppe in Deutschland lebender kongolesischer Frauen aus Sorge vor der Verbreitung des Coronavirus im Congo die Initiative LISANGA YA BISO.

Palesa Moloto

Schauspiel

Mehr über Palesa

Palesa Moloto , geboren 1993 in Harare, Simbabwe, ist eine Schauspielerin und Performerin aus Köln. Außerdem gehören Tanz und die Produktion von Musikvideos und experimentellen Performance-Filmen zu ihren Leidenschaften. Ihr Wunsch ist es im Bereich der kreativen Selbstfindung ein Vorbild zu sein.

Hsin-Hwuei Tseng

Ausstattung

Mehr über Hsin-Hwuei

Hsin-Hwuei Tseng wurde 1987 in Taiwan geboren und studierte von 2008-2015 Kostümbild an der Universität der Künste Berlin. Im Anschluss des Studiums war sie als Kostümbildassistentin am Theater Oberhausen engagiert, wo sie für viele Produktionen das Kostümbild entwarf, u.a. arbeitete sie mit Babett Grube, Stef Lernous, Emel Aydoğdu zusammen. Seit der Spielzeit 2019/2020 ist sie freischaffende Kostümbilderin.

Julia-Huda Nahas

Regie

Mehr über Julia

Als Tochter syrischer Eltern wurde Julia-Huda Nahas 1982 in Neuss geboren. Sie absolvierte zunächst eine Ausbildung zur Werbekauffrau und arbeitete mehrere Jahre als Projektmanagerin, Vertriebs- und Marketingleitung in der freien Wirtschaft. 2011 entschied sie sich für einen Kurswechsel und das Studium der Kulturpädagogik an der Hochschule Niederrhein, das sie 2015 mit einer Bachelorarbeit zu inklusivem Theater im Rahmen des EU-Projektes „kunst verbind(e)t“ abschloss. Als Regieassistentin am Rheinischen Landestheater Neuss verfasste und inszenierte sie 2018 das Monodrama „Tāwle – Am Kopf des Tisches“, das 2019 zum WESTWIND-Festival am Theater Oberhausen eingeladen wurde. Neben Arbeiten für städtische Bühnen realisiert sie freie Produktionen und Projekte in wechselnden Kooperationen. Sie ist Mitglied der Auswahljury für das WESTWIND-Festival 2021.

Julia-Huda Nahas arbeitet aktuell als freischaffende Regisseurin, Autorin und Kulturpädagogin mit einem Schwerpunkt auf strukturellem Rassismus und den Auswirkungen einer europäischen Flüchtlingspolitik.

Emel Aydoğdu

Dramaturgie

Mehr über Emel

Emel Aydoğdu ist freischaffende Regisseurin, Dramaturgin und Autorin. Sie studierte u.a. Szenische Forschung, war Stipendiatin der Hans-Böckler-Stiftung und hatte Bildungsaufenthalte in Tel Aviv/Jerusalem und Paris. 2011 wurde sie für ihren Dokumentarfilm „Meine Oma, Meine Wurzel, Meine Heimat“ mit dem Sonderpreis der Mercator-Stiftung im Bundeskanzleramt ausgezeichnet. Nach ihrer Assistenzzeit am Theater Oberhausen, an der Folkwang-Universität der Künste und am Thalia Theater Hamburg entstanden erste eigene Arbeiten am Schauspielhaus Bochum, Junges Schauspielhaus Düsseldorf, Theater Kohlenpott und Theater Oberhausen. Mit ihrer Inszenierung „Die Nacht kurz vor den Wäldern“ am Theater Oberhausen wurde sie auf dem Monospektakel X 2020 mit dem Jurypreis ausgezeichnet. Aydoğdu erhielt u.a. 2020 das Arbeits-Stipendium der Kunststiftung NRW und das Nachwuchsstipendium für Kinder- und Jugendtheater vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW. Zusammen mit ihrem Kollektiv B.EEF wird sie 2021 von Fonds Darstellende Künste gefördert.

Marion Avgeris

Regieassistenz

Mehr über Marion

Marion Avgeris, in Düsseldorf geboren und aufgewachsen, hat ihre ersten Theater- und Bühnenerfahrungen in diversen Jugendclubs und bei der Düsseldorfer Bürgerbühne sammeln können. Nach ihrem Abitur hat sie ein FSJ in der Theaterpädagogik absolviert, wo sie vor allem an kreativen Prozessen beteiligt war. Sie ist Studentin an der Hochschule Niederrhein und seit Sommer 2020 im Kollektiv Kraftausdruck tätig.

Gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste, der LAG Soziokultur und dem NRW Kultursekretariat.